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Wernerkrauseit

Ca(Fe3+, Mn3+)Mn4+O6 zur Marokit Supergruppe

 

Zitat G.Blaß: Wernerkrauseit [ vereinfacht Ca(Fe3+, Mn3+)Mn4+O6 ] gilt als das auf der 1.Position Ca-unterbesetzte Analogon von Harmunit (CaFe2O4), von dem er sich von der Kristallstruktur her deutlich unterscheidet.

In einem Ca-reichen Auswürfling vom Bellerberg fielen schon vor einigen Jahren eingewachsene, kleine, schwarze, längsgestreifte Prismen mit starkem, metallartigem Glanz auf die unter dem Arbeitsnamen Ca(Mn,Fe)O4-Mineral geführt wurden.

Erste EDX-Analysen ergaben die Formel Ca1-x(Mn,Fe)2O4 (mit Mn>Fe), die das sehr seltene Oxid Marokit, CaMn2O4 vermuten ließen. Die Lösung der Struktur anhand von Einkristallröntgendaten ergab jedoch, dass das Mineral vom Bellerberg nicht im Strukturtyp und in der Raumgruppe von Marokit kristallisiert, sondern im leicht unterschiedlichen Strukturtyp der derzeit nur synthetisch bekannten Verbindung CaFe2O4. Ferner zeigte die Strukturverfeinerung, dass die Ca-Position unterbesetzt und etwas ungeordnet ist. Die EDX-Analysen ergaben ebenfalls einen erniedrigten Ca-Gehalt im Vergleich zur "Idealformel" Ca(Mn,Fe)2O4.

Die Vermutung, dass es sich um ein neues Mineral handelt, konnte jetzt mit der Anerkennung durch die IMA als Wernerkrauseit bestätigt werden (IMA Nr. 2014-008).

Wie oben schon erwähnt fand sich der Wernerkrauseit als Einschlüsse in einem verwitterten, Ca-reichen, blau und gelb gesprenkelten Xenolith des Bellerberg-Vulkans (Stbr. Caspar). Das neue Mineral bildet schwarze, metallisch glänzende, langprismatische bis nadelig gestreckte Kristalle. Meist sind sie in der Ca-reichen Matrix eingelagert und nur selten treten freigebrochene, idiomorphe Kristalle auf. Sie sind bis etwa 1 Millimeter lang und weisen charakteristische Streifung parallel der Längsachse auf und sind typischerweise auch parallel verwachsen (Bild). Im Anschliff konnten auch interne Verwachsungen mit Magnesioferrit und Perowskit nachgewiesen werden.

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