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Jeremejewit

Al6(BO3)5(F,OH)3    hexagonales Monoborat

Nach der namibischen Fundstelle Mile 72 Nähe Cape Cross wurde Jeremejewit schon von Dr Hentschel & Co. auch in der Vulkaneifel gefunden, schöne Kristalle hauptsächlich am Emmelberg sowie im Gebiet der Wannenköpfe bei Ochtendung. Speziell für die Wannenköpfe muss Fred Kruijen für seine Grabungsarbeiten erwähnt werden, fast alle Stücke stammen im Grunde von ihm und wurden weiterverkauft. Seine Fotos sind überall in den sozialen Medien mit verschiedenen Kristallformen zu sehen und zeigen die Komplexität dieses schönen Minerals. 

Die Fundstelle in den Wannenköpfe ist seit 2014 zerstört, siehe die MinDat-Details. Die Micromounts wurden dort von 2000-2009 von Freunden von Fred Kruijen gesammelt. Ich danke Fred für gemeinsame Touren und viele Diskussionen in der Vergangenheit.

 

Jeremejewit ist hexagonal, hat eine typisch bläuliche bis weiße Farbe. Die Kristalle sind nadelförmig, haben aber spezielle Endformen die oft weitere Details zeigen. Es gibt auch kugelförmige Aggregate mit flächigen Kreisen, die Fred "Wasserbomben" getauft hat. Jeremejewit findet man immer in Sanidineinschlüssen oder in seiner Umgebung, es ist kein Fumarolenkristall irgendwo in der Matrix.

 

Zum Thema gelber oder grünlicher Jeremejewit - siehe auch mein MinDat-Bild:

Mit diesem Foto möchten G.Blaß und ich Klarheit über die Bezeichnung "gelber Jeremejewit" geben, da viele Altfunde unter dieser Bezeichnung verkauft werden. In meiner Sammlung habe ich mehr als 10 Stufen vom Emmelberg mit Sanidindrusen, bei denen Sanidinzwickel mit gelben bis bräunlichen Kristallen gefüllt sind. Alle wurden seinerzeit als "gelber Jeremejewit" gekauft und beschrieben.

Viele Sammler denken, alles was gelb ist, muss gelber Jeremejewit sein. Die Wahrheit kam nach der Analyse:       

EDX 1:      1,3 % Na, 78,2 % Si, 14,8 % Si, 5,7 % Fe

EDX 2:      1,7% Na, 75,5% Al, 18,5% Si, 4,3% Fe

Es ist eindeutig Mullit. Und der vulkanische Mullit weist oft Verunreinigungen von Ti, Fe, Na und K auf. Siehe die Veröffentlichung aus dem Jahre 2020 in der Mineralienwelt "Neues aus der Eifel" von G.Blaß, wo dieses Thema ausführlich erläutert wird. Jeremejewit in gelb haben wir vielleicht auch im Eifeler Vulkankomplex - aber er ist sehr selten und eine EDX Analyse ist zwingend notwendig.

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